Salzstangensalon

 

 

 

 

 

Liebe Freundinnen und Freunde der niedrigschwelligen Salonkultur,

der Salzstangensalon nimmt wieder Fahrt auf, und Rückenwind greift beherzt in die sich blähenden Segel. Nach der bestens besuchten Veranstaltung mit Markus Ostermair, Thomas Glatz und Benedikt Feiten am Aschermittwoch gibt es am 19. April, 20:00, also am Mittwoch nach Ostern, einen weiteren Salon, und zwar einmal mehr in der "Kiste", einer Bar mit Clubatmosphäre in der Siegesstr. 17 in Altschwabing.

Eingeladen haben wir Tristan Marquardt (*1987), Lyriker und Literaturvermittler, der in Zürich und München lebt. Seit 2012 veranstaltet er die Lesereihe meine drei lyrischen ichs in München und war Mitinitiator des "Großen Tags der jungen Münchner Literatur" und der Initiative "Unabhängige Lesereihen". Seine Texte wurden in diversen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sein Debütband das amortisiert sich nicht erschien 2013 bei Kookbooks in Berlin. Tristan Marquardt war Finalist beim 19. und 20. open mike der Literaturwerkstatt Berlin. Für den Salzstangensalon hat er uns angekündigt, "ein kleines Minnesang-Special zu machen und auch ein paar Übersetzungen zu lesen, die für unsere Anthologie bei Hanser entstanden sind". Und dazu natürlich auch eigene Gedichte.

Mit von der Partie ist auch Rupprecht Mayer, der lange Jahre für das Auswärtige Amt in Taiwan und China als Dolmetscher und Übersetzer tätig war. 1946 bei Berchtesgaden geboren, lebt er nicht wie ein anständiger Schriftsteller in Berlin und Altötting oder in New York und im Kleinwalsertal, sondern einfach nur in Burghausen. Er kommt aber öfter nach München, um am Puls der Zeit teilzuhaben. Seine Prosaminiaturen erscheinen seit etwa 2000 nadelstichartig in Zeitschriften wie "Am Erker", "außer.dem", "Entwürfe" und "SALZ", doch seit 2004 hat er kein Buch mehr veröffentlicht. Was steckt dahinter? Vielleicht die Angst, dass sich eine Lesergemeinde um ihn scharen könnte, die ganz bestimmte Erwartungen hat. Das lässt zumindest sein Text "Meine Jünger" vermuten, der in der Dezembernummer 2016 der "Akzente" zu lesen ist.

Rupprecht ist schon mehrmals bei den Schaumschlägern im "Vereinsheim" in der Occamstraße aufgetreten, und von dort kommt auch einer der drei Organisatoren dieser Lesebühne zu uns, der Schauspieler, Performancekünstler und Liedermacher Christoph Theussl nämlich (*1976 in der Steiermark), der mit wunderbaren, in österreichischem Dialekt gehaltenen und von Banjo oder Gitarre begleiteten Songs wie "Ja, ich bin stolz" ( https://www.youtube.com/watch?v=wIPBfTcQ6RE ) die Lesungen von Tristan und Rupprecht rahmen wird.

Nach der Rauch- und Bierpause geht es mit Matthias Hirth weiter. Er arbeitet als Schauspieler und Regisseur an mehreren deutschen Theatern sowie für Rundfunk und Fernsehen, baute in den vergangenen Jahren einen Zukunftsthinktank für die Industrie auf und ist Mitbetreiber der Münchner Favoritbar. Seit 2000 ist er hauptsächlich als Schriftsteller tätig. 2005 erhielt er das Literaturstipendium der Stadt München, 2007 erschien sein von der Kritik hoch gelobter Roman »Angenehm« (Blumenbar). 2016 hat Matthias Hirth mit "Lutra lutra" einen über 700 Seiten starken Roman vorgelegt, der - hat man sich einmal aufgerafft, durch die ersten dreißig Seiten zu stürmen - wohl jeden Leser bis zum Schluss fesseln dürfte. Worum geht es? Laut Verlagsankündigung um Folgendes: "Sich in Spaß und Sex zu verlieren ist das Programm des zweiunddreißigjährigen Fleck. Doch er spürt, dass er dafür zu zaghaft ist. Worin besteht wirkliche Stärke? Wie erreicht er die Ausstrahlung, die ihn für jede Frau und jeden Mann unwiderstehlich macht? Er kommt zu dem Schluss, dass es für ihn nur einen Weg zu vollkommener Selbstbestimmtheit und wahrhafter Attraktivität gibt: mit sämtlichen Regeln der Gesellschaft zu brechen … »Lutra lutra« zeigt die dunklen Fantasien unserer Gesellschaft: die Ambivalenzen des Männerbildes, die Verbindung von Sex und Gewalt, das Amalgam von Coolness und Terrorismus. Heimlicher Held des Romans ist das Jahr 1999, das Jahr des Fischotters (lat. Lutra lutra), das letzte Jahr der guten alten Zeit." Matthias wird den Roman vorstellen und längere Passagen daraus lesen - es wird ein spannendes Abenteuer, versprochen.

Kommt zahlreich, bringt Freunde mit und verbreitet diese Einladung fleißig weiter, gern auch über Facebook. Wir sind mal wieder etwas spät dran mit Einladung und Mobilisierung, und der Mittwoch nach Ostern ist womöglich kein idealer Termin. Also trommelt für den Salon - es lohnt sich auch am 19. April bestimmt sehr, uns zu besuchen! Der Eintritt ist frei - es geht ein Hut für die Künstler herum.

Wir freuen uns auf euch!
Anna Serafin
Thomas Glatz
Andreas Heckmann

 

 

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