Favorit Phonique

Montag, 25. März
Favorit Phonique
Ladytrons & Electronicats
Vergessene Pionierinnen der elektronischen Musik

Vinyl Lecture von und mit Kalle Laar

Karl-Heinz Stockhausen, Pierre Henry, Jean-Jacques Perrey – die männlichen Pioniere der elektronischen Musik sind weithin bekannt und gehören zum Weltkulturerbe. Aber wie sieht es mit den weiblichen Wegbereiterinnen aus: Wer kennt schon Namen wie Ada Lovelace, Johanna Magdalena Beyer, Bebe Barron, Delia Derbyshire, Laurie Spiegel, Suzanne Ciani?
Die britische Mathematikerin Ada Lovelace entwickelte um 1840 das erste Computerprogramm – und dachte dabei gleich an eine musikalische Anwendung. Delia Derbyshire leitete den Radiophonic Workshop der BBC. Elektronische Künstler wie Silver Apples oder Aphex Twin wurden von ihren Radioklangexperimenten ebenso beeinflusst wie Bands à la Stereolab oder Lali Puna.
Der Münchner Autor, Vinylkundler und Audio-Künstler Kalle Laar stellt nun diese vergessenen "Strippenzieherinnen" vor. Der Grund, wieso wir sie nicht kennen: Oft standen sie im Schatten männlicher Musiker oder Erfinder. Oder die männlich dominierte Geschichtsschreibung hat sie schlicht ignoriert. Bisher. Höchste Zeit, diese "Cable Dancers", diese "Wifes Of The Wires" zu würdigen.
(Die Lecture ist eine überarbeitete und mit visuellem Material ergänzte Fassung eines Radio-Beitrages, der kürzlich im Zündfunk/Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde.)
 
Einlass 20 Uhr, Beginn 20 Uhr 30
Eintritt frei
in der Reihe Favorit Phonique- mehrstündige improvisierte Live-Elektronik (siehe Mittwoch)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates München
 
Kalle Laar: Klangkünstler, Komponist, Hörspielautor, DJ und Gründer des Temporären Klangmuseums, ein umfassendes Archiv an Vinyl-Dokumenten zur Zeitgeschichte. Ausstellungen, Performances, Projektentwicklungen für overtures.de, u.a. Kunst-Biennalen von Havanna und Venedig, Transmediale Berlin, Ars Electronica Linz. Vorträge und Lectures u.a. zu Klang und Kunst, und zur Vinylgeschichte. Lehraufträge zu Wahrnehmung und Klang, zuletzt an der Nanjang University Singapur 2012.
Veröffentlichungen: Seelephonisches Oratorium (Hörspiel, Bayrischer Rundfunk Hörspiel und Medienkunst, 2011), Call me! Proceedings of the Digital Arts and Culture Conference (2009; in: After media: embodiment and context. University of California, Irvine 2009; hrsg: Ernst Molden, Ho Rugg), Monkeymusic (Wien 2014, Preis der Deutschen Schallplattenkritik)
www.soundmuseum.com , www.callme.vg , www.kunstoderunfall.de

Zurück