23. Januar 2012 Lektionen in Kultur XX - Lesung “Post Privacy: Prima leben ohne Privatsphäre”


Department of volxvergnuegen präsentiert

Lektionen in Kultur XX


“Post Privacy: Prima leben ohne Privatsphäre”

Autorenlesung mit Christian Heller a.k.a. @plomlompom

 

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Montag 23. Januar 2012 - 19:30 Uhr

Glockenbachwerkstatt, Blumenstraße 7, München

Eintritt 4 Euro

 

 

"Die Privatsphäre ist ein Auslaufmodell. Unser Sein und Handeln, egal wie persönlich oder geheimniskrämerisch, ist zunehmend für andere einsehbar. Wir müssen lernen, damit klarzukommen. Wir treten ein in das Zeitalter der «Post-Privacy»: in ein Leben nach der Privatsphäre" - sagt der Berliner "Post-Privacy-Spacko" Christian Heller/plomlompom und hat darüber ein Buch geschrieben.

 

Er war es auch, der 2008 auf dem 25. Chaos Communication Congress den Begriff und das Konzept "Post-Privacy" erstmals erwähnte - und anfangs dafür fast nur belächelt wurde. Doch mittlerweile hat sich daraus eine Strömung innerhalb der Net-Community entwickelt. Der nicht nur freundlich begegnet wird - werden doch auch "etablierte" Hacker- und Netzaktivismuskreise wie der CCC oder die Piratenpartei als Teil der Datenschutzlobby und der Datenschutz als Idelogie und Instrument der Kontrolle von Individuen angegriffen.

 

Christian Heller wird am sein Buch vorstellen und die Veranstaltung bietet natürlich auch Raum zu Auseinandersetzung und Diskussion mit dem Konzept "Post-Privacy".

 

 

Über den Autor:


Christian Heller wurde 1984 in Ost-Berlin geboren. Er hat an der Freien Universität Berlin Filmwissenschaft und Philosophie studiert. Für diverse Formate (z.B. critic.de, fudder.de, carta.info) hat er als Filmkritiker, Netztheoretiker und Blogger geschrieben. Er hält regelmäßig Vorträge zu netzkulturellen Themen, z.B. auf dem Chaos Communication Congress, der re:publica und der Transmediale. Seit 2004 betreibt er unter http://www.plomlompom.de diverse publizistische Web-Projekte. In seinem PlomWiki protokolliert er seit anderthalb Jahren als Post-Privacy-Experiment öffentlich seinen Tagesablauf und seine Bargeld-Ausgaben.

 

 


Ausschnitte aus Rezensionen:


Michael Seemann "Post-Privacy-Buch: 'Fesselt die Datenschützer!'" (Internetblog CTRL-Verlust):


Seine These: Die Privatsphäre sei am Ende und das ist gut so. Schuld sei das Internet, in dem wir nicht nur magisch immer weiter hinein- und dort ausgezogen werden, sondern auch die Unkontrollierbarkeit – die “Entfesselung” – der Daten. Das habe positive wie negative Effekte. Zu lange wurde nur auf die negativen geschaut. Er will sich auf Chancen konzentrieren.


In einem kurzen historischen Abriss erläutert er anschaulich, wie sich die Privatsphäre historisch seit der Antike entwickelt hat. Es zeigt sich, dass sie mehrmals umwandlungen und radikale Umdefinitionen erfahren hat und wie    jung eigentlich unser heutiger, bürgerlicher Begriff von ihr ist. Heller räumt ein, dass sie zwar unsere Heutige    Gesellschaft ermöglichte, aber zum Beispiel auch immer der Unterdrückung der Frau diente.


Er zeichnet auch die Entwicklung des Diskurses um den Datenschutz nach und kritisiert ihn eingehend. Datenschutz – so seine Hauptargumentationslinie – sei eine vom Staat gewährte und seinem Willen untergebene Einrichtung. Wenn der Staat will, dann sind wir nackt – der “Sicherheit” halber. Wer wollte ihm da angesichts der Staatstrojaneraffaire widersprechen?

 


Marco Settembrini di Novetre "Privatsphäre adé" (FAZ.net):


Überhaupt verdankt die Datenschutzdebatte Christian Heller und den Mitstreitern der „datenschutzkritischen Spackeria" einige sehr unangenehme, aber doch notwendige Einsichten. Nämlich dass Datenschutz an sich kein Wert an sich ist und auch immer gefragt werden sollte, wessen Interessen dieser oder jeder datenschützerische Aktionismus dient. Wenn man erst einmal verstanden hat, dass in der Debatte um Datenschutz das, was wir uns eigentlich davon erhoffen, oft genug den Blick darauf verstellt, was uns ständig für Mogelpackungen mit diesem Label untergejubelt werden, wird man Datenschutzkritik nicht mehr automatisch gleichsetzen mit der Forderung „macht Euch alle nackig bis dorthinaus".

 

 

 

http://www.plomlompom.de/PostPrivacyBuch/

http://www.plomlompom.de/

http://www.classless.org/2011/11/16/christian-heller-post-privacy-und-die-selbstauflosung-der-menschheit/

http://www.ctrl-verlust.net/transprivacy-eine-kurze-geschichte-der-postprivacy/

http://carta.info/24397/die-ideologie-datenschutz/

 

 

 

Unterstützt wird diese Veranstaltung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

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