Die Krise der Rationalität

Vortrag von Matthias Hofmann

Sonntag 11. Januar 2026 / 20 Uhr / iRRland2, Bergmannstraße 4, München

Ungläubigkeit, gepaart mit wütender Ohnmacht stellt sich gern ein, wenn man den Fehler macht sich mit Nachrichten rund um das politische Tagesgeschehen auseinanderzusetzen. Hier zeigt sich eine zunehmende Etablierung eines Regierungsstils in den meisten parlamentarischen Systemen, der sich kaum mehr auf das rationale Argument stützt und den Anspruch auf Begründungspflichtigkeit auf eine mehr oder minder aggressive Weise eingestellt hat. Was passiert hier mit einer Moderne, die ihre Rationalität (nicht immer zurecht) gern in das Zentrum ihres Selbstverständnisses gerückt hat?

Es ist offensichtlich, dass die postrationale populistische Demokratie nationaler Prägung den falschen Herren dient und seine Unterstützer:innen nicht wirklich in ein neues goldenes Zeitalter führen wird. Trotzdem werden wir Zeugen eines Genießens und öffentlichen Zelebrierens ungehemmter Machtausübung, die sich weder durch Institutionen, noch durch Vernunft beschränkt sehen will. Hat der späte Kapitalismus seine ungeliebten kritisch-rationalen Reflexionsmomente und dessen Träger:innen nicht mehr nötig? Was bedeutet das für Emanzipation und Kritik, die noch auf das realitätsangemessene Argument vertraut?

Die Reihe Ohne Denken ist‘s auch blöd unternimmt den Versuch, philosophische Denkmodelle und die dahinter stehenden Theoretiker*innen und ihre Bedeutung für unseren Alltag und das gesellschaftliche und politische Umfeld zu beleuchten. Dieses Zuhören, Nachdenken und sich darüber Austauschen findet bei Bier und Spezi in einem Umfeld statt, dass alle einlädt und mitnehmen soll.

Das iRRland2 ist ein selbstverwalteter Kunst- und Kulturraum im Münchner Westend, das maßgeblich durch Spenden getragen wird. hier finden Diksussionsabende, Ausstellungen, kleine Konzerte uvm statt.