11. Feb 24 Talk is cheap - Pop und die Sozialwissenschaften

11. Februar 2024, 20.30 Uhr, iRRland2, Bergmannstraße 4 Hinterhaus, München-Westend

Die Vortragsreihe Talk is cheap - Pop und die Sozialwissenschaften widmet sich popkulturellen Phänomenen und spiegelt Aussagen, Haltung und Ästhetik an den soziologischen und politischen Problemstellungen der Gegenwart. Worum ging es und geht es den Akteur*innen? Was kann man aus geschichtlicher, philosophischer oder soziologischer Sicht aus den Äußerungsformen einer Band, einer Regisseur*in oder einer Künstler*in mitnehmen? Nach einem Einstiegsvortrag durchsetzt mit Sound- oder Bildbeispielen runden hoffentlich lebhafte Diskussionen mit Kaltgetränken die Veranstaltungen ab.

Knapp 4 Jahre nach Ende der damaligen Veranstaltungsreihe Talk is cheap - Pop und die Sozialwissenschaften wagen wir eine Fortsetzung. Die Welt, die Gesellschaft, unser Zusammenleben ist seitdem nicht weniger kompliziert geworden - wir freuen uns auf weitere spannende Vorträge und Diskussionen, vielleicht als Ausgangspunkt für persönliche, politische und gesellschaftliche Reflexion.

The Sparks und die Intellektualisierung des Glamrocks oder: The biggest band you've never heard of 

In den frühen 1970er-Jahren betreten die Sparks die Bühne der Popwelt mit einem Bündel an Missverständnissen. Amerikaner, die die kontinentale Musiktradition lieben, Glamrocker, denen der Sinn für die Exzesse eines Rocklebens abgeht und deren distanziert-feinsinnige und trotzdem oft überdrehte Art hysterische Reaktionen beim britischen Publikum auslösen. Nur wenige Jahre später begeistern sie eine neue Generation von Zuhörer:innen als Elektropop-Duo, dem die Pet Shop Boys einiges zu verdanken haben. Mit ein paar mittelreichweitigen Hits im Gepäck arbeitet man kontinuierlich an der Vermessung der Widersprüche mittelständischer Existenzen in den Ländern der ersten Welt – im Normalfall unterhalb des Radars eines breiteren Publikums.

Immer ein bisschen artsy, immer ein bisschen ironisch entfaltet sich so eine Karriere, in der regelmäßig hörenswerte Kommentierungen der Milieus entstanden sind, denen sie selbst nahe stehen. Frei nach dem Motto „Hüte Dich davor, Thema eines Sparks-Songs zu werden“ rekonstruiert die Veranstaltung einen Teil ihrer Kommentare zu den letzten 50 Jahren Kulturentwicklung.