7. März 2009 - Lektionen in Kultur VII
Department of volxvergnuegen präsentiert
Lektionen in Kultur VII
„Frauen Macht Kunst“ - eine Theatercollage zum internationalen Frauentag
Samstag 7. März 2009 - 20 Uhr
Glockenbachwerkstatt, Blumenstraße 7, München
Das Stück
Die etwa einstündige Collage „Frauen Macht Kunst“ wurde anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2004 entwickelt. Es handelt sich bei den verwendeten Texten um Gedichte und Prosaauszügen aus Frauenhand, denen im Prolog zwei Zitate von Männern über die weibliche Schaffenskraft als Kontrapunkt vorangestellt sind. Durch Fragmentierung und behutsames Einfügen von Dialogsequenzen ist ein abgeschlossenes Theaterstück entstanden.
Das in drei Akte geteilte Stück zeigt ein Freundespaar in einer Zeit, in der beide schwierige Situationen zu bewältigen haben. Jeder für sich durchlebt eine Entwicklung, die vom Gegenüber nicht nur beobachtet sondern auch vorangetrieben wird. Neben dem „alltäglichen Leben“ werden Themen wie Emanzipation, Rollenbilder und Intoleranz in heiteren und ernsten Töne angesprochen.
Die Idee
Anstoß für das
Theaterstück war die Erkenntnis, dass das Wort „Gleichberechtigung“
selten mehr als eine Worthülse ist. Laut dem „Gleichstellungsbericht
der EU 2004“ schneidet Deutschland in Sachen Kinderbetreuung und
Gleichstellung beim Gehalt besonders schlecht ab. Die männliche
Dominanz wird auch in Kunst und Literatur deutlich. Hier gibt es –
ähnlich zur Wirtschaft – nur einige wenige Beispiele, in denen die
nötige Anerkennung der Künstlerin/Autorin wirklich zuteil wird. Daher
hat sich „larsan’je“ explizit auf die Suche nach Texten von Autorinnen
gemacht, um zu demonstrieren, dass Literatur von Frauen Weltliteratur
ist und der von Männern in nichts nachsteht. Fündig geworden ist
„larsan’je“ in Anthologien, in denen Frauen allerdings häufig deutlich
unterpräsentiert sind, sowie Monographien. Durch die Kombination
diverser literarischer Epochen und stilistischer Vielfalt soll die Lust
auf das Lesen von Autorinnen geweckt werden.
Das Projekt
Das
Projekt „larsan’je“ wurde von Antje Gebel und Lars Merkel gegründet.
Die beiden lernten sich im Jahr 2001 in Clausthal-Zellerfeld bei der
studentischen Theatergruppe „Störstreifenfrei“ kennen. Schnell war
beiden klar, dass sie intensiver miteinander spielen möchten. Nicht
ganz so schnell gelang allerdings die Realisierung von Ideen außerhalb
der Theatergruppe. Erst im November 2003 gaben sie ihr Debüt als Duo
mit dem Programm „Beziehungsweise“ – einer szenischen Lesung. Ihm
folgte nach vier Monaten intensiver Arbeit die selbstarrangierte
Textcollage „Frauen Macht Kunst“, mit der sie im März 2004 in
Clausthal-Zellerfeld auftraten. Mit vielen Ideen im Kopf und vollen
Bücherschränken gehen die beiden an ihre nächsten Projekte. So ist
als nächstes ein Tucholsky-Abend geplant.
Das Hauptaugenmerk
von „larsan’je liegt auf die Arbeit mit Lyrik, allerdings handelt es
sich hierbei nicht um ein Dogma, sondern um einen Ausgangspunkt.
Entlang eines Themas stellen sie Texte zusammen, die jedoch nicht
einfach vorgelesen, sondern vorgespielt werden und zum Weiterlesen
anstiften sollen. Beiden Akteuren ist wichtig, dass jeder die
Möglichkeit hat, ihre Veranstaltungen zu besuchen. Damit ein Besuch
nicht am Finanziellen scheitert, verlangen sie kein Eintrittsgeld,
verzichten auf eine Gage und arbeiten auf Spendenbasis.
Die Menschen
Antje Gebel
wurde 1971 in Lehrte geboren und studierte in Hannover Mineralogie. Schon während der Schulzeit
begann sie Theater zu spielen. So spielte sie unter der Leitung von Cordula Mitschke in Szenen aus
„Furcht und Elend des 3. Reichs“ von Brecht sowie eine Adaption des Stückes „Der Widerspensti-
gen Zähmung“. 1995 wechselte sie zur TU Clausthal, um ihre Diplomarbeit anzufertigen und an-
schließend zu promovieren. Nach abgeschlossener Doktorarbeit nahm sie ihre Tätigkeit als freie
Wissenschaftlerin auf. Seit dem Jahr 2001 ist sie in der Theatergruppe „Störstreifenfrei“ aktiv und
zeichnete in den letzten Stücken u.a. auch für Regie und Dramaturgie verantwortlich (www.tu-
clausthal.de/student/theater).
Lars Merkel
ist Jahrgang ’79 und wuchs in Neuruppin auf. In seiner Heimatstadt war er in verschiedenen Projek-
ten tätig, u. a. bei „Drosophila Melanogaster“ und im Literaturzirkel der Jungen Gemeinde. Er or-
ganisierte mit Gleichgesinnten Ausstellungen, Konzerte und Lesungen, wobei er auch als Vortra-
gender auftrat. Seine eigenen Werke und die anderer Autoren präsentierte er sowohl in seiner Hei-
mat als auch in Clausthal-Zellerfeld, wohin es ihn von 1999 bis 2004 zum Chemie-Studium ver-
schlug. Schauspielerisch tätig wurde er im Jahr 2000 bei der Theatergruppe „Störstreifenfrei“. Von
2005 bis 2008 fertigte er in München seine Dissertation im Bereich der Biochemie an. Und auch in
der bayrischen Landeshauptstadt blieb er der Bühne treu und war Mitglied verschiedener Theater-
gruppen. Darüber hinaus präsentierte er auch in München in Lesungen eigene Texte und Lyrik-
abende.
Ervil Jovkovic,
1975 in Lindau geboren, unterstützt „larsan ́je“ bei Fragen der Kostümwahl, der Maske und der
Werbung.
Kai Schmidt,
Jahrgang 1966, sorgt mit seinem technischen Know-how für gute Rahmenbedingungen bei den
Aufführungen.